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Aktuelles

 
Zur Artikelserie auf dem deutschen Triathlonportal:

 
 
Saison 2012 Saison 2011 Saison 2010 Saison 2009      
 
 

Freitag, 31.12.10 – Im Wortsinne ein guter Rutsch ins neue Jahr beim Karlsruher Silvesterlauf in Forchheim. Entgegen meiner Angewohnheit erst ca. 5 min vor dem Start das Wettkampfgelände zu erreichen, war ich diesmal schon 24 Std. früher da um mir die Streckenverhältnisse einmal genauer anzusehen. Danach war klar: die Prioritäten würden sich etwas verschieben. Von „1. schnell laufen - 2. gewinnen - ... - 10. gesund bleiben“ hin zu „1. gesund bleiben - 2. gewinnen - ... - 10. schnell laufen“. Die geschlossene Schneedecke war für normale Schuhe zu rutschig und für Spikes zu hart. Nach meinem Tübingen-Erlebnis wollte ich die Umstände aber keinesfalls einfach so hinnehmen, was zu folgenden Schlüssen führte: 1. ein alternativer Antrieb muss her, 2. ich laufe mit Sonnenbrille, 3. ich ziehe Kompressionssocken an. Die Lösung zu 1. habe ich letztens in der amerikanischen „Triathlete“ gesehen und wird hier nicht verraten. 2. war notwendig um die Löcher und Kanten im Schnee besser erkennen zu können und damit sicherer über die Strecke zu kommen. 3. würde ich bei Temperaturen über 5 °C und normalen Straßenverhältnissen nie tun, war aber notwendig um Sehnen und Bänder zu stabilisieren. Nachdem ich in den letzten Tagen auch ausgiebig regeneriert und dabei leider knapp 2 kg zugenommen habe, war ich natürlich richtig geladen und habe mich vom Start weg sehr gut gefühlt. Außerdem war mir klar dass unter diesen Bedingungen nicht der Schnellste, sondern der Stärkste gewinnen würde. Als Triathlet hat man den Mittelstrecklern gegenüber einfach Kraftvorteile, und die habe ich zum Nachteil meines größten Konkurrenten Frederik Unewisse im Zusammenspiel mit den Maßnahmen 1-3 auch voll ausgenutzt. Nach bereits 2 km hatte ich einen ordentlichen Vorsprung und konnte den Sieg, nach dem 2. Platz im Vorjahr, schon auf den zweiten 5 km voll genießen. Geteilte Freude ist bekanntlich doppelte Freude, und so war ich froh mit Falk A. vom B.O.C. Fahrradmarkt einen fahrtechnisch ausgesprochen fähigen Radbegleiter bei mir zu haben, den ich den Organisatoren an dieser Stelle gleich für nächstes Jahr empfehlen möchte. Weiter geht es jetzt am 06.01. beim Winterlauf in Grafenau. Nur drei Tage später fällt dann der Hammer über die 15 km in Rheinzabern - Teil II.

 
     
 

Mittwoch, 22.12.10 – Der 31.12. ist zwar erst in neun Tagen, aber für mich ist das Jahr 2010 bereits gestern zu Ende gegangen. Gestern hat mein Sohn seinen 1. Geburtstag gefeiert ... Wenn er schon sprechen könnte, dann würde er sicher sagen: „Papa, es war ein Wahnsinns-Jahr!“, und ich müsste ihm Recht geben. Hochzeit, Umzug, Geburt. Gemessen an den Veränderungen, die dieses Jahr mit sich gebracht hat, habe ich es in der Rückschau erstaunlich unbeschadet „überstanden“ :-). Ich bin immer noch verheiratet (was allein meiner Frau zu verdanken ist), sozialversicherungspflichtig angestellt (was allein mir zu verdanken ist), dem Kleinen geht es prächtig (was wiederum allein meiner Frau zu verdanken ist) und das „Feuer“ brennt heißer als jemals zuvor (was allen um mich herum zu verdanken ist). Sicher, die „Einschläge“ - und jeder der eine Leidenschaft unter diesen Umständen in dieser Intensität lebt weiß was ich meine - sind näher gekommen und häufiger geworden. Aber wie könnte man sich angesichts der Möglichkeiten die dieses Leben bietet ernsthaft beschweren ...
Aber dies ist eine Triathlon- und keine Philosophie-Seite. Was waren also die sportlichen Höhepunkte? Chronologisch betrachtet das 5-wöchige Elternzeit-Trainingslager auf Sizilien mit dem Friends-on-Bikes-Team, begleitet von meiner Familie. Es verlief innerhalb der durch die Realität gesetzten Grenzen genau so wie ich es mir vorgestellt hatte. Durch meine Guide-Tätigkeit war ich sozial eingebunden und davor geschützt mich jeden Tag „abzuschießen“. So habe ich die 5 Wochen ohne Leistungseinbruch oder Übertraining eigentlich relativ entspannt verbracht (auch wenn ich meine Pläne für 2011 erst am 31.12. öffentlich mache, soviel sei verraten: ich werde den ganzen März 2011 wieder dabei sein). Die Eindrücke waren unglaublich (Ätna-Umrundung u.v.m.). Ganz ähnlich muss das Leben als Profi sein. Irgendwie hatte ich durchweg das Gefühl gar nicht wirklich viel und eher inkonsequent trainiert zu haben. Auch die ersten Wettkämpfe waren unspektakulär. Aber irgendetwas hat es dann wohl doch gebracht - Rang 15 (!) Gesamt beim Ironman Regensburg und 3. in der AK 30-34. Die Gefühle und Bilder sind nicht zu beschreiben ... so wenige Fahrräder in der zweiten Wechselzone ... Es folgte noch die CIOR-WM im Militärischen Fünfkampf und damit ein Erste-Klasse-Kurs in Angstüberwindung, den ich Gott sei Dank unverletzt überstanden habe. Alles andere war Zugabe und nicht mehr so wichtig. Allen die ich in 2010 getroffen habe möchte ich sagen: ich habe nicht einen Einzigen vergessen und danke euch allen!
Gleichzeitig markiert 2010 das zehnte Jahr meines Lebens als Ausdauersportler. 2000 habe ich in Klagenfurt meinen ersten Ironman und dritten Triathlon überhaupt bestritten. Ein dreiviertel Jahr hatte ich mich als frischgebackener Nichtraucher auf die Herausforderung Triathlon vorbereitet, und entsprechend war das Ergebnis. Hier meine Zeiten in den Einzeldisziplinen: Schwimmen 1:03:06, Radfahren 5:39:07, Laufen 4:29:37, Gesamtzeit 11:25:55, Rang 548 Gesamt und 25. in der AK 18-24. Alles nachzulesen hier. Ich war eben nie in irgendeinem Schwimm- oder Leichtathletikverein, geschweige denn Kader, die 7 km zur Schule bin ich mit dem Bus gefahren und meine Freizeit habe ich hauptsächlich mit C64- und Game Boy-Spielen verbracht. Mit diesem 15. Platz ist das Gefühl Gewissheit geworden, dass ich im Triathlon mehr erreicht habe als ich jemals zu erwarten gewagt hätte. Wie schon gesagt - das Jahr 2010 war ein Wahnsinns-Jahr. Und ich glaube und hoffe und weiß ich kann so vieles noch so viel besser machen. Dieser Sport ist wie eine lange Reise - und sie ist noch nicht zu Ende.

Andrej Heilig Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Dienstag, 14.12.10 – „Verehrte Fährgäste, unser Zug hat auf Grund von Störungen im Betriebsablauf leider 2 Tage Verspätung.“ Nein, das ist mir natürlich nicht wirklich passiert, sondern soll meinen verspäteten Bericht zum Auftakt der Rheinzaberner Winterlaufserie über 10 km entschuldigen. An alle die diesen Montag umsonst meine Homepage besucht haben: nehmt es als Beweis dass ich tatsächlich noch arbeite und auch mein Tag nur 24 Stunden hat :-(. Jetzt zur Sache. Wer noch nicht in Rheinzabern war und im Umkreis von 50 km wohnt, dem empfehle ich dringend eine Teilnahme an dieser Laufserie. Die Strecken sind schnell, amtlich vermessen und die Konkurrenz in jedem Leistungsbereich groß - es sei denn ihr lauft 29 plus X über 10 km. Diesen Umständen habe ich auch meine Endzeit von 32:58 zu verdanken, welche bezeichnenderweise nur für einen 4. Gesamtplatz gut war. Trotzdem bin ich damit nur 1 Woche nach der Tübinger Rutschpartie und dem sich anschließenden Muskelkater natürlich sehr zufrieden. Ein Sieg in einem der folgenden Einzelrennen (15 km und 20 km) ist eher unwahrscheinlich, aber auf Grund meiner Konstanz und der zunehmenden Streckenlänge strebe ich - es muss einfach raus :-) - einen Sieg in der Serienwertung an. Vorausgesetzt Cian McLoughlin, der Dominator von Stuttgart bis Baden, kann nicht alle Termine wahrnehmen ...

 
     
 

Sonntag, 05.12.10 – Dieses Wochenende war einfach wie aus einem Guss ... Ich denke jeder kennt diese leider etwas seltenen Sonntage, an denen man am Ende voller tief empfundener Zufriedenheit schlafen geht. So gaben sich in meinem Fall das tolle Schwimmseminar am Samstag und der heutige 35. Tübinger Nikolauslauf sozusagen die Klinke in die Hand, aber wie! Mit dem 5. Platz in Tübingen (!) bin ich dermaßen glücklich, dass für die nächsten Tage ein seliges Lächeln mein ständiger Begleiter sein wird. Dabei fingen die 21 km alles andere als erfreulich an: ohne Streckenkenntnis und Spikes am Start dachte ich nach 500 m schon mein Rennen sei bereits gelaufen, da ich auf der etwas „mobilen“ Schneedecke mit meinen vollständig unprofilierten Adidas Adizero kaum hinterher kam. Als dann ein ähnlich schlecht beschuhter Athlet neben mir gut hörbar verkündete, er werde aus diesem Grund gleich „raus“ sein, hatte ich mich ihm gedanklich eigentlich schon angeschlossen. Nach dem üblichen Hin-und-her-Rochieren auf den ersten zwei Kilometern befanden sich dann doch noch einige ebenfalls nicht besser ausgerüstete Läufer um mich herum, und ich dachte mir: wenn die in diesen Schuhen das Tempo gehen können, dann gibt es ganz ehrlich keinen Grund warum du es nicht auch können solltest. Die ersten km waren wie immer zu schnell für viele, so dass ich nach km 4 für längere Zeit in einer Gruppe mit den Platzierungen 2-7 lief. Dieter Baumann war dabei, und Timo Zeiler hatte sich nur leicht abgesetzt, was ich beides als sicheres Zeichen meines nahenden Untergangs wertete - ich musste einfach zu schnell unterwegs sein! Na ja, aber es lief einfach fantastisch, und zumindest auf der ersten Runde war die Strecke dank guter Präparierung ordentlich zu laufen. In Runde zwei hatte ich mit Dieter Baumann ca. 5 km lang einen guten Begleiter und viel Luft nach hinten, verlor aber zu Platz 4 kontinuierlich an Boden, da der zuvor noch relativ feste Untergrund den über 4000 Läuferfüßen bereits ordentlich nachgegeben hatte. Dabei habe ich mich erst auf der zweiten Runde so richtig gut gefühlt, aber je mehr ich reintrat, desto weniger kam ich voran. Egal, letzten Endes war es mein Traumresultat und im nächsten Jahr bin ich ja schlauer. Der Lauf als Ereignis war genau so wie ich ihn mir aus Erzählungen heraus vorgestellt hatte: hervorragend organisiert, erstklassig besetzt und aufwändig in Szene gesetzt. Alles andere als ein gewöhnlicher Volkslauf. Deshalb freue ich mich schon auf 2011, denn da geht noch was :-).

Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Montag, 29.11.10 – Ich freue mich ab 01.12., und damit rechtzeitig zu dem für Triathleten ungemütlichsten Teil des Jahres (es lauern Kälte, Schnee und jede Menge fiese Weihnachtskalorien), mit ActivSports einen neuen Partner für meine weitere sportliche Entwicklung gefunden zu haben. Das ActivSports Fitnessstudio in Karlsruhe bietet neben den üblichen Muskelmaschinen ein attraktives Kursprogramm, und - auch das ist mittlerweile wichtig - kostenlose Kinderbetreuung an insgesamt 11 Std. die Woche :-)! Als Zugabe gibt es eine Sauna die diesen Namen verdient und Öffnungszeiten bis 23:00. Gut falls es in der Arbeit mal wieder etwas länger dauert.

Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Sonntag, 14.11.10 – Immer diese Leichtathleten! Die Volkslauf-Welt könnte so schön sein, wenn nicht jedes Mal irgendein Mittelstreckler am Start wäre :-(. Aber wenn man hoch pokert kann man halt auch hoch verlieren. Heute in Karlsbad wollte ich natürlich über 5 und 10 km nicht nur starten, sondern auch gewinnen. Bei meinem ersten derartigen Doppelstart musste ich die 1. Runde über 5 km leider gegen Frederik Unewisse verloren geben, auch wenn es knapp war und ich nicht auf Reserve gelaufen bin, sondern bis zum Schluss wirklich alles probiert habe. Die 2. Runde ging dann auch mir als kraftausdauererprobtem Langdistanz-Triathleten ziemlich an die Substanz, so dass ich mich bei km 9 mit meinem letzten noch verbliebenen Konkurrenten Ruben Elstner auf einen gemeinsamen Zieleinlauf geeinigt habe. Da die Zeitmessung aber nur einen Sieger hergab, entschieden wir die offizielle Zeitnahme mit Schere-Stein-Papier. Nach drei unentschiedenen Durchgängen habe ich mit Papier gegen Schere verloren :-(. Resümee: sicheren 10 km Sieg verschenkt und über 5 km nur 2. geworden. Also alles falsch gemacht? Nein, denn was den 10 km Lauf betrifft fühle ich mich ja nicht als Verlierer, auch wenn ich offiziell „nur“ 2. bin. Denn die wirklich wichtigen Kämpfe werden erst nächstes Jahr ausgefochten, auf 20fach so langen Strecken. Da Frau und Sohn dank einer gewonnenen Reise gerade mit meiner Schwägerin auf den Niederländischen Antillen weilen, hatte ich nach dieser Tortur nicht einmal eine Ausrede das noch ausstehende Schwimmen ausfallen zu lassen. Die 3 km im Wasser, mit zwischenzeitlichem Dampfbaden und Saunieren, habe ich dann doch noch richtig genossen. Und die Massagedüsen ... Trotzdem sind die Beine jetzt totaler Matsch - wie gut das ich überwiegend am Schreibtisch arbeite :-). Abends dann noch Unmengen Nudeln, ein Helles, Sportschau, Weltspiegel und Tagesschau. Ganz nett das Leben als Wochenend-Profi. Ob es immer auch so schön wäre? Darüber muss ich mir bald Gedanken machen ...

 
     
 

Montag, 08.11.10 – Ihr fragt, ich antworte. Aufgrund der immer öfter an mich gestellten Fragen zu den Themen Trainings- und Wettkampfplanung, Ernährung und Material möchte ich allen an meiner Meinung Interessierten am 04.12.10 und 15.01.11 die Möglichkeit geben, sich einmal ausführlich und stressfrei mit mir zu unterhalten. Der Ort: Das Hallenbad in Böblingen-Dagersheim bei Stuttgart. Die Zeit: im Rahmen des am gleichen Tag stattfindenden me2 Schwimmseminars nur für Seminarteilnehmer ein erstes Mal zwischen 13:00 und 14:00, sowie im Anschluss an das Seminar für Seminarteilnehmer und alle anderen Interessierten von 17:30 bis zum bitteren Ende. Für Seminarteilnehmer sind beide Abschnitte inklusive, die Teilnehmer ausschließlich des zweiten Abschnitts sind mit 10 € dabei. Ich werde einen Laptop mit Internetanschluss und Projektor bereitstellen, um eure individuellen Fragen gezielt beantworten zu können. Falls ihr nicht am Schwimmseminar teilnehmt aber trotzdem abends dabei sein wollt, so schickt mir  bitte eine unverbindliche E-Mail an info(at)andrejheilig(punkt)de, damit ich weiß wie viele Bier ich kalt stellen lassen muss :-).

Andrej Heilig
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Freitag, 05.11.10 – So billig wie heute bin ich noch nie geschwommen! 21,4 km zum Preis von 3 € macht genau 14 Cent pro Kilometer. Das gibt es nur beim 12-Stunden-Schwimmen im Karlsruher Fächerbad. Im Nachhinein kommt mir das Ganze ziemlich surreal vor, weil ich mit den insgesamt 8 Std. im Wasser eigentlich gar kein Zeitempfinden verknüpfen kann. Als es morgens um 10:00 los ging habe ich erst einmal stupide meinen im Vorfeld gefassten Plan umgesetzt: immer 500 m ganz locker Kraulen (ca. 8:45) und alle 10 min abgehen. In den Pausen habe ich brav an meinem  Ultra Sports Buffer Fläschchen genippt und nach 1500 m auch noch ein kleines Mars inhaliert. Absolut stressfrei, und schwups die wups waren 3:20 Std. und damit 10 km rum. Um möglichen Krämpfen vorzubeugen gab es dann eine erste Portion Pommes im Schwimmbadcafe. Die zweiten 10 km gingen sich zu Beginn auch noch gut an, aber bereits nach Gesamtkilometer 14 hatte ich in den Schultern zunehmend Probleme die Arme locker nach vorne zu ziehen, und musste 100 m Brust schwimmen. Im weiteren Verlauf wurden aus den 100 m Brust erst 150, dann 200, dann 300 und so fort, bis ab km 18 letztlich nur noch Brust ging. Zu der Zeit hatte ich mein Ziel von 30 km bereits abgeschrieben, aber wenigsten die 24 km wollte ich vollmachen. Nach 20 km gab es noch eine Pommes-Pause, und danach sollten die letzten 4 km den Todesstoß bekommen. Leider war es umgekehrt … Nach nur 1,4 quälenden Kilometern, den bisher  längsten meines Lebens, hat mich dann ein noch existierendes Häufchen Restvernunft gegen 19:00 zur Aufgabe bewegt. Die Schmerzen in der Schulter waren einfach zu abartig. Am Samstag konnte ich nicht einmal eine Jacke selbstständig anziehen, aber heute am Sonntag habe ich schon den vollen Bewegungsradius wiedererlangt. Gott sei Dank kein bleibender Schaden! Aber dafür ein geiles Erlebnis, dass es zu wiederholen gilt! Dann aber mit besserer Vorbereitung und nicht nur zweimal 6 km im Vorfeld …

 
     
 

Samstag, 23.10.10 – Der heutige zweite Platz beim Germeringer Stadtlauf war wie ein Sieg für mich. Mit 32:52 habe ich dabei nicht nur die den Archivaufzeichnungen nach zweitschnellste jemals dort gelaufene Zeit erzielt, sondern war auch gut 1:40 min schneller als 2005 an gleicher Stelle. Auch damals war ich zum Schluss „nur“ Zweiter, aber was soll ich mir bei dieser Zeit vorwerfen? Ich hatte nun einmal das Pech dass mit 31:57 ausgerechnet heute auch die schnellste jemals in Germering gelaufene Zeit erzielt wurde, und zwar von Marc-André , dem 13. der diesjährigen DM über 10 km. So ist es leider wieder nichts geworden mit dem letzten Heimsieg der mir zum Ruhestand noch fehlt ;-). Aber ich werde wiederkommen, und spätestens 2015 mit einer 31:12 auch diesen Lauf gewinnen. Viel erfreulicher als der Einzelerfolg war ohnehin der Sieg in der Mannschaftswertung mit meinen TSV Unterpfaffenhofen-Germering Triathlonkollegen Maximilian Krumm (35:52) und Michael Kastenberger (39:05). Danke an den TSV UG für die langjährige Unterstützung!

Andrej Heilig Andrej Heilig Andrej Heilig

Laufbild aus der Online-Ausgabe des Münchner Merkur

 
     
 

Sonntag, 17.10.10 – Mein erster Berglauf! Nach der Bayerischen Cross Meisterschaft im Februar diesen Jahres war die heutige Bayerische Berglauf Meisterschaft bereits die zweite sportliche Herausforderung, die ich ohne den LLC Marathon Regensburg wohl nie in Angriff genommen hätte. Leider war das Wetter am Königssee bei Berchtesgaden an diesem Tag nicht gerade königlich, von Kaiserwetter ganz zu schweigen. Nebel und Regen am Start auf 610 m NHN, leichter Schneefall im Ziel auf ca. 1400 m NHN. Dazwischen lagen 6,4 km anspruchsvolle, z.T. extrem steile Streckenführung. Bei schönem Oktoberwetter wäre dieser Wettkampf einfach nur ein Traum gewesen, aber auch so war es eine tolle Abwechslung zum ständigen Stadtlauf-Einerlei. Der Berglauf funktioniert halt ganz anders: Hektik und Attackieren sind hier völlig fehl am Platz. Obwohl ich mangels Erfahrung natürlich nicht mit perfekter Renntaktik aufwarten konnte, habe ich es irgendwie auf Einzelplatz 10 und mit der zweiten Mannschaft des LLC noch auf den Bronzerang geschafft. Gratulation an unsere erste Mannschaft mit Korbinian Schönberger (1.),Triathlon-Kollege Ralf Preissl (4.) und Marco Sturm (6.), die gemeinsam souverän die Bayerische Meisterschaft nach Regensburg geholt haben!

 
     
 

Sonntag, 10.10.10 – Härter als Hawaii? Nicht ganz, aber irgendwie doch ... Gestern um 19:00 startete nahezu zeitgleich mit dem Ironman Hawaii der Kuppinger Mondfängerlauf über 10 km, gleichzeitig die Abschlussveranstaltung zum Schönbuch-Cup. Nach Platz 2 hinter Bastian Franz, Siegerehrung und Rückreise nach Karlsruhe ging es direkt auf die Couch zur Live-Übertragung des Ironman Hawaii. Drei Bier und 500 g Nudeln später war es dann 03:30 und ich konnte endlich ins Bett umziehen. Um 07:30 ging es wieder raus zur Nachmeldung des Karlsruher Hardtwaldlaufs mit Start um 10:00. Eine 33er Zeit war dann trotz schneller Strecke einfach nicht mehr drin, umso besser dass es dennoch zum Sieg gereicht hat. Nicht einmal das unglaublich inspiererende Rennen von Chris McCormack, dem absolut verdienten Sieger des Ironman Hawaii 2010, konnte mich noch beschleunigen! Ganz nebenbei: 10.10.10 - was für ein Datum :-). Wäre mir das vor einem Monat aufgefallen, dann wäre ich vielleicht doch nach Hawaii gefahren. Gratulation an alle, die sich der Herausforderung gestellt haben!

Andrej Heilig

 
     
 

Samstag, 02.10.10 – Mit Platz 1 beim Durlacher Turmberglauf habe ich zwar mein Minimalziel erreicht, aber es war ein echter Arbeitssieg. Keine Spur von Überkompensation seit dem Karlsruhe Halbmarathon :-(. Letztlich bin ich heute die 10 km genauso schnell, d.h. in diesem Fall langsam, gelaufen wie vor zwei Wochen, nur dass ich da doppelt so lange unterwegs war. Statt 32:XX also eine 33:53 und den Sieg nur knapp vor Stefan Koch (in Karlsruhe mit 1:17:35 noch über 5 min hinter mir) über die Ziellinie in der Durlacher Altstadt gerettet. Um mit mir selbst nicht zu hart ins Gericht zu gehen sollte ich aber anmerken dass ich das Rennen bereits nach 2 km angeführt habe, und es dann einfach mühsam ist das Tempo noch 8 km lang richtig hoch zu halten. So bin ich sozusagen auf Sicht gefahren, was die Sache aber eigentlich nur noch anstrengender macht. Na ja, es sind halt nicht alle Wochen gleich, und wer weiß wofür es gut war ... Trotzdem freue ich mich natürlich riesig dass ich als Neu-Durlacher auf Anhieb daheim gewinnen konnte. Und sollte ich dem Ironman Hawaii auch nächstes Jahr wieder einen Korb geben, so werde ich natürlich versuchen diesen Heimsieg zu verteidigen.

Andrej Heilig
Andrej Heilig
 
     
 

Sonntag, 19.09.10 – Es war der erste Wettkampf in der neuen Heimat und das Ergebnis ist eine neue Halbmarathonbestzeit von jetzt 1:12:21 (verdammt, zu wenige Einsen, wie in der Schule - es ändert sich halt nichts ...). Die Rede ist vom Fiducia Baden Marathon in Karlsruhe, zu dessen Start ich ganz entspannt mit dem Fahrrad fahren konnte :-). Ein Blick in die Starterliste am Freitagabend offenbarte, dass auch der „SCHROAZ“ (Kurzform für „Schnellster Rookie aller Zeiten“), im Klartext Sebastian Kienle, am Start sein würde. Die Versuchung wäre natürlich groß gewesen sich einfach an seine Fersen zu heften. Aber Sebastian ist auch schon 1:09:53 auf 21 km gelaufen, von daher war ich froh im Vorfeld zu hören dass er nur für seine Freundin als Hase agieren wollte (was immerhin eine 1:14 bedeutete!). Wäre ich bei ihm mitgegangen, dann hätte der Tag für mich sicher nicht so erfolgreich geendet. Ich fand mich vom Start weg in einer 5er Gruppe (Platz 9-13) die konstant 3:24/km lief - genau meine Wunschzeit. Als Langstreckler fielen mir die ersten 10 km dabei am schwersten, und ich dachte eigentlich als Erster aus der Gruppe herauszubrechen. Irgendwie war ich immer gefühlt einen Schritt hinterher. Ab km 15 durfte ich dann von meiner triathletischen Kraftausdauer profitieren und konnte mich letzten Endes 2 km vor dem Ziel noch absetzen. Letzten Endes also der 9. Platz, damit bester Karlsruher, und schnellster Triathlet sowieso. Dafür gab es noch ein Paar Schuhe von Pearl Izumi, die ich im kommenden Winter auf dem Weg zu neuen Bestzeiten verschleißen werde :-). Jetzt freue ich mich auf den Durlacher Turmberglauf in zwei Wochen, Zielzeit 32:XX - da kann ich dann zu Fuß zum Start gehen.

Andrej Heilig Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Samstag, 11.09.10 – Dagersheim  liegt mir. Schön dass sich meine „Rückkehr“ in den Schönbuch-Cup mit einem 3. Platz hinter Holger Reichert und Cian Mcloughlin gleich gut angegangen ist. Bis auf letztes Jahr, als ich nach einer Rippenprellung nur 5. wurde, war ich in Dagersheim immer unter den ersten 3. Nach den ganzen „Umwälzungen“ des letzten Jahres und einigen neuen Verpflichtungen konnte ich leider keinen der bisherigen Schönbuch Cup-Termine wahrnehmen. Jetzt, nach dem Ende der Triathlonsaison 2010 - dazu demnächst noch mehr - war endlich wieder Zeit für einen reinen Lauf. Die heute erzielten 33:18 über 10 km sind dabei das was ich auch ohne spezielle Vorbereitung, d.h. Tempoläufe, Intervalltraining usw., jederzeit laufen kann. Einerseits nicht schlecht, andererseits aber auch etwas unbefriedigend, da ich mich mit dieser“ Grundlagenform“ schon seit nunmehr 2 Jahren durch die Rennen bringe. Es wird einfach wieder Zeit für eine Spitzenform im Laufen! Der werde ich nun bis Ende Oktober noch versuchen so nahe wie möglich zu kommen, und nächstes Jahr werden die Karten neu gemischt. Dann ist es  Zeit für eine 31 plus X. Wenn ihr sehen wollt wie das gemacht wird und selber noch an eurer Herbstform feilen wollt, dann habt ihr ab 21.09.10 Gelegenheit dazu. Ab dann werden ich und mein Stahl Sport Shop-Kollege Bastian Franz (in 30:54 heute 12. der Deutschen Meisterschaften über 10 km) die nunmehr 5. Auflage des Stahl Sport Shop Bahntrainings einläuten. Egal ob eure Zielzeit bei 49, 44 oder 39 Min. auf 10 km bzw. entsprechend länger auf 21 km liegt, da werdet ihr geholfen. Infos zur Teilnahme gibt es ab sofort auf Nachfrage unter info@andrejheilig.de.

 
     
 

Sonntag, 05.09.10 – 9.?, 10.?, 11.?, 12.? Ein bisschen habe ich mich gestern Abend so gefühlt wie der Flugzeugpassagier, der seinen Flieger nur um 3 Minuten verpasst :-(. Kurz nachdem ich beim Köln Triathlon über die Mitteldistanz in 4:08:00 die Ziellinie überquert hatte, wurde ich im Internet als 9. der Gesamtwertung geführt. Angesichts der Besetzung (Andreas Raelert, Clemens Coenen, Swen Sundberg, Stefan Werner, Michael Wetzel u. u. u.) ein RIESEN-ERFOLG! Eine Stunde später war ich dann nur noch 10., eine weitere Stunde danach schon 11. - und damit knapp raus aus den Top 10 … Der Hammer kommt jetzt: heute, am Montagmorgen, bin ich bereits 12. ?!? Irgendein Däne ist plötzlich 2., obwohl ihn anscheinend niemand ins Ziel hat laufen sehen. Wie kann es sonst sein dass bei der offiziellen Siegerehrung Clemens Coenen, der jetzt nur noch 3. ist, als 2. geehrt wurde? Alles umso seltsamer als es ja nur eine Startgruppe gab. Egal, insgesamt war es ein schöner Wettkampf, aber wenn hier nächstes Jahr die Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz ausgetragen werden, dann steht der sportliche Wert beim momentanen Organisationsniveau ziemlich in Frage. Die Strecke ist so unselektiv, dass man des Öfteren aufpassen musste nicht in entgegenkommende, vierspurig fahrende Pulks zu donnern. Beim Laufen hätte man aufgrund fehlender Matten oder wenigstens manueller Startnummernerfassung auf jeder Runde locker 200 m abkürzen können. Das Zielbuffet war unterirdisch und die Siegerehrung … reden wir nicht darüber. Mein 7000 € Rad hätte ich auch problemlos ohne Kontrolle aus der Wechselzone schieben können. Es bleibt also viel zu tun für die Veranstalter!

Andrej Heilig Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Sonntag, 22.08.10 – „Ich sollte mein Wettkampfgewicht überdenken ...“ / „Ich bin stolz auf mich.“ / „Wie konnte das passieren?“ / „Ich kann jetzt auch aus Laktat Energie gewinnen!“ / „Heute ist nur Spaß ...“ waren, in umgekehrter Reihenfolge, die Gedanken die mir beim heutigen Malterdingen Triathlon im Verlauf des Rennens durch den Kopf gingen. Nach drei triathlonfreien Wochen, in denen ich die meiste Zeit in Wäldern, auf Schießbahnen oder 9-Mann-Stuben zugebracht habe, wollte ich diesen Wettkampf nur als Einstieg in den Saisonendspurt nutzen. Mein Plan das Rennen inkognito, ohne Druck und Ambitionen zu bestreiten (Gedanke 1) wurde leider schon frühmorgens vom Veranstalter zunichte gemacht, der mir die Startnummer 9 und eine goldene Favoritenbadekappe zugedacht hatte. Als ich nach dem anfänglichen Schwimmgemetzel keine dicken Arme bekam dachte ich: hat sich das laktazide Hindernisbahn-Training bei der Bundeswehr doch gelohnt! (Gedanke 2) Mit Platz 30 (oder so) nach dem Schwimmen musste ich trotzdem für das mangelnde Schwimmtraining der letzten Wochen büßen, aber auf dem Rad ging richtig die Post ab: Platz 4 beim 2. Wechsel! (Gedanke 3). Die ersten 5 km Laufen waren dann einfach nur furchtbar - mangelndes Koppeltraining und 3 kg Mehrgewicht seit dem Ironman Regensburg ... Da musste ich erst einmal 2 Plätze abgeben. Ohne echte Orientierung nach vorne wollte ich das Ding jetzt doch in Würde nach Hause laufen, also immer ziehen, ziehen, jedem km die ein oder andere Sekunde abringen ... (Gedanke 4) Der Lohn: bei km 12 kassierte ich erst den Fünften, bei km 19 dann den Vierten und Dritten. Am Ende der hervorragende 3. Gesamtrang hinter Commerzbank-Profi Markus Fachbach und dem Franzosen Stephane Cloteaux bei dieser zum 20. Mal ausgetragenen Traditionsveranstaltung. Da dieses Jahr auch die Baden-Württembergischen Meisterschaften über die Mitteldistanz vergeben wurden, bin ich als Neu-Karlsruher zudem inoffizieller Baden-Württembergischer Meister ;-). Es geht also anscheinend auch mit 74 kg (Gedanke 5) ...

Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

15.08.10 – Seit heute ist die diesjährige Weltmeisterschaft im Militärischen Fünfkampf ein (denk- und liebenswürdiger) Teil meiner sportlichen Geschichte. Nach eineinhalb Wochen intensiver Vorbereitung an der Infanterieschule in Hammelburg, nur kurz unterbrochen vom Ironman Regensburg, ging es vor einer Woche ins norwegische Stavanger. Dort ermittelten 38 Teams (jeweils drei Mann) aus den verschiedenen NATO-Mitgliedsländern die Besten in einer Kombination aus Schießen (Gewehr / Pistole), Hindernisbahn (Land / Wasser) und Orientierungslauf. Nicht zuletzt wegen seiner Internationalität war dieser Wettkampf ein einzigartiges Erlebnis. Das Mannschaftsgefühl ist, insbesondere aufgrund der hohen psychischen und physischen Belastungen, einfach wesentlich intensiver als im Triathlon. Die Hindernisbahn Land verlangt nicht nur Kraft und extreme körperliche Leistungsfähigkeit, sondern vor allem Mut und technisches Geschick. Beim Schießen sind Ruhe, Konzentration und Präzision gefragt. Der Orientierungslauf erfordert Übersicht und Ausdauer und ist ein einzigartiges Naturerlebnis. Für mich als Grobmotoriker war das Ganze eine extreme Herausforderung, und ich bin froh mich ihr gestellt zu haben. Angst hatte ich im Vorfeld vor der aus mangelnder Routine resultierenden Verletzungsgefahr. Aber Gott sei Dank ist nichts passiert! Ich denke die erlernten Fähigkeiten und das weitere Training werden mich auch im Triathlon einen Schritt weiter bringen. Insgesamt hat der deutsche Kader mit mehreren ersten Plätzen und Podiumsplatzierungen in den unterschiedlichen Wertungsklassen hervorragend abgeschnitten. Dafür ein großes Dankeschön an die Trainer und den Dienstherren (die Bundeswehr und den Verband der deutschen Reservisten VdRBw e.V.), ohne deren Unterstützung das alles nicht möglich wäre. Auf ein Neues 2011 in Warschau.

andrej heilig

 
     
 

Ironman Regensburg Rennbericht, Teil II: Leider ist es hier bei der Bundeswehr gegenwärtig etwas stressig und ziemlich ermüdend, weshalb ich die Verzögerung entschuldigen möchte. Damit aber weiter im Text ...
Nach dem Wechsel in die Laufschuhe beschloss ich noch in der Wechselzone erst einmal etwas Flüssigkeit loszuwerden. Der erhöhte Laufkomfort war mir dabei deutlich wichtiger als die verlorene Platzierung. So ging ich als 23. in den Marathon, der ja meine eigentliche Stärke ist. Nach zwei ersten Kilometern in unter 4 Minuten ging dann aber eigentlich nicht mehr viel zusammen. Was ich auch versucht habe - Vollgas, höhere Frequenz, längere Schritte - irgendwie kam immer ein 4:40-Kilometer dabei raus. In der ersten Runde habe ich das noch nicht als tragisch empfunden, denn manchmal braucht es einfach eine Weile bis die Beine locker werden. Und ich wusste ja dass ich ziemlich schnell Rad gefahren bin. Eingangs der zweiten Runde kamen dann aber auch noch Verdauungsprobleme hinzu, so dass ich erst einmal geschlagene 7 Minuten von der Strecke musste. In der Zeit dachte ich: wer mein Rennen auf dem Live-Ticker verfolgt denkt jetzt sicher ich bin ausgestiegen ... Danach ging es zwar gefühlt besser, die Kilometerzeiten wurden aber nicht wirklich schneller. Aufgrund der Zwangspause hatte ich das Rennen eigentlich schon innerlich abgehakt, denn in 7 Minuten kann man locker auch mal 50 Plätze verlieren, und die anderen Jungs laufen ja auch nicht wirklich langsam! Deshalb bin ich die Runden 2 und 3 eigentlich ohne Biss gelaufen. Aber ich wollte mich zumindest von niemandem überholen lassen.
Da kommt der dritte „Hase“ ins Spiel. Ein Athlet setzte sich Mitte der zweiten Runde vor mich, und sein Tempo war genau das Richtige. Alleine hätte ich es zu dieser Zeit nicht abrufen können, aber einfach hintertreten war schon in Ordnung. Eingangs der vierten Runde war dann Christoph Arthofer (vor zwei Wochen in 8:46 Gesamt-17. in Roth) noch einmal zur Stelle, und seinen Worten verdanke ich letztlich meine Platzierung in der Gesamtwertung und in der AK. Er sagte: „Komm, jetzt lauf noch 5 schnelle Kilometer, die letzten 5 gehen dann von allein!“ Daran habe ich die ganzen letzten 10 km, die beim Ironman bekanntlich die entscheidenden sind, immerzu gedacht. Auf dieser letzten Runde habe ich noch einmal ca. zehn Mann überholt, allein vier davon auf den letzten 500 m. Besonders sehenswert war sicher der Zielsprint gegen Dirk Wijnalda, der letztlich 5 Hundertstel Sekunden nach mir über die Ziellinie fiel. Als ich eingangs der Zielgeraden auf der Anzeigentafel sah dass der als bislang letzter Athlet eingelaufene Dalibor Zrnic (ein alter Bekannter aus Zürich letzten Jahres) auf Rang 15 einkam, da dachte ich erst an einen Fehler im Erfassungssystem! Ich wähnte mich nämlich selbst um Platz 40. Hätte ich dank Christophs Worten die letzten 10 km nicht so hart gearbeitet, dann wären die gewonnenen Plätze nicht mehr erreichbar gewesen.
Hinter dem Zielbereich warteten schon meine Frau und mein Vater auf mich, die mich auch während des Rennes die ganze Zeit unterstützt hatten, ebenso wie mein Bruder und meine Mutter. Nach einer kurzen Dusche mit anschließender Massage nahm ich dann den direkten Weg zur Urkundenausgabe, um mich meinem Rennen „zu stellen“ :-). Die Dame am Computer rückte erst einmal mit dem, tatsächlich, 16. Gesamtrang raus – das war schon wie Ostern und Weihnachten zusammen. Augenblicklich schoss mir dann der Gedanke „aber wahrscheinlich bist du nur 4. in der AK“ durch den Kopf. Als sie sagte 3. AK war ich einfach wunschlos willenlos glücklich :-).
Der Rest dieses für mich sehr glücklichen Tages (gesund am Start, ohne Schäden / Unfall / Panne durchs Rennen gekommen, perfektes Ergebnis) hätte auch nicht schöner verlaufen können. Gemeinsam essen und reden bis spät in den Abend, mit einigen Freunden telefonieren, die letzten Athleten nach Sonnenuntergang an der Laufstrecke hochleben lassen, schlafen gehen ... Eben einer dieser Tage, die einfach für alles entschädigen und die genau so sind, wie man sie sich eigentlich immerzu wünscht, aber selten erlebt. Dafür sind sie umso wertvoller ...

Eingangs habe ich meinen Sponsoren gedankt. Aber jeder weiß, oder sollte wissen, dass hinter alldem vieles mehr steht als nur gutes Material, hartes Training und etwas Glück zur rechten Zeit. Menschen stehen dahinter - und die liebe ich. 
 
     
 

Andrej Heilig

Weitere Fotos vom Wettkampf findet ihr hier;

 

Montag, 02.08.10 – Gestern sind meine sportlichen Träume Wirklichkeit geworden. Also zumindest einige davon, denn es muss ja weitergehen ;-). Beim gestrigen Ironman Regensburg habe ich das Ziel als Gesamt-16. (!!!) und 3. der Altersklasse M 30-34 erreicht. Endlich ein Top 20 Ergebnis, endlich ein dickes fettes IRONMAN M als Ehrenpreis! Insgesamt war das meine bisher beste sportliche Leistung. Wenn dann gestern der Tod angeklopft und gesagt hätte „so Andrej, das war’s jetzt, wir müssen los“, ich hätte recht entspannt meine Sachen gepackt, so zufrieden war ich ;-).
Bevor ich jetzt zur Schilderung des Wettkampfgeschehens übergehe, möchte ich an dieser Stelle meinen Sponsoren danken. Allen voran Axel Stahl, Inhaber des Stahl Sport Shop und langjähriger Spitzentriathlet, der mich seit nunmehr 5 Jahren mit allem versorgt was man zum Laufen braucht, und der auch darüber hinaus die ein oder andere Tür für mich aufgestoßen hat. Desweiteren Jochen Wälde von Friends on Bikes, der mir im Rahmen meiner diesjährigen Radguide-Tätigkeit auf Sizilien alle notwendigen Freiheiten gelassen und mich mit hochwertiger me2 Wettkampfbekleidung ausgestattet hat. Außerdem Alpina Eyewear & Helmets für die besten Brillen und Helme die ich je verwenden durfte. Weiterhin Sailfish Wetsuits für eine Schwimmausstattung, der ich erst noch gerecht werden muss. Polar Electro für das Spitzenmodell im Bereich Trainingssteuerung und Wettkampfgestaltung. Ultra Sports für die optimale Energieversorgung mit Produkten, die ich auch ohne vorgehaltene Waffe essen würde. Gore Bike Wear , weil es ohne unmöglich wäre in einem Winter wie 2009/2010 morgens 85 km in die Arbeit zu Radeln. Und natürlich DANKE an meinen Verein TSV Unterpfaffenhofen-Germering, der es mir jedes Jahr aufs Neue ermöglicht in Deutschland, und darüber hinaus, an wunderschönen Wettkämpfen teilzunehmen. In Germering geht was!
Damit Hereinspaziert und Vorhang auf zur großen Ironman Regensburg Triathlon Show! Los ging’s für mich morgens um 03:33. Ein kurzes Frühstück und viel Sonnencreme später saßen wir (Kathrin, Emil und ich) im Auto Richtung Guggenberger See, ca. 15 km vom Hotel entfernt. Wie schon beim Einchecken am Vortag war auch am Wettkampfmorgen alles zur vollsten Zufriedenheit organisiert. Sicherlich nicht selbstverständlich für eine Premierenveranstaltung dieser Größenordnung. Zum Einschwimmen blieb leider keine Zeit mehr, aber irgendwie ist das für mich ohnehin besser. Der Start war quasi „amphibisch“ organisiert. Die ersten Startreihen standen nach vorne hin abfallend bereits im Wasser, während das Ufer bedeckt war von fast 2000 schwarz gekleideten Athleten mit gelben Badekappen. Ein beeindruckendes Bild. Gemeinsam mit Maximilian Krumm stand ich ganz vorn im Wasser, ein Gefühl das mich noch immer etwas befremdet. Irgendwie komme ich mir dabei doch zu mutig vor, aber die Schwimmzeit rechtfertigt es dann doch. Noch eine Minute zum Start, Startschuss, in Gedanken einen Augenblick dem lieben Gott und dem allmächtigen Schicksal gedankt dass ich jetzt hier sein darf, und los ging’s. Die ersten 1000 Meter bin ich sehr weit links vom „Feld“ geschwommen, was völlig stressfrei war. An der ersten Boje war ich dann vorne mit dabei und hatte, wie noch öfter an diesem Tag, einen guten „Hasen“. Insgesamt kam ich nach 53:30 als 42. Mann recht ausgeruht aus dem Wasser, kein Vergleich zum Überlebenskampf des letzten Jahres in Zürich. Die vielen „Andreas-Niedrig-Gedächtniseinheiten“ haben sich also wirklich bezahlt gemacht. Beim ersten Wechsel habe ich mir dann auch kein Bein ausgerissen (3:13 im Vergleich zu 2:01 für Faris Al-Sultan). Auf dem Rad bin ich die anfänglichen 10 km wie geplant relativ hart angefahren, um noch vor dem ersten Anstieg über 20 km „im Auge des Sturms“ zu sein. Dank meiner 6,83 kg Superkiste bin ich den Berg mehr hochgeflogen als gefahren und kam oben als mittlerweile 30. an. Auf dem flachen, 40 km langen Teilstück zurück zum See habe ich dann eine Gruppe von ca. 15 - 20 Athleten angeführt, die ab km 70 endlich auch den notwendigen „Begleitschutz“ bekam. Auf den letzten 20 km bis zum erneuten 20 km Anstieg war dank Kampfrichterbegleitung alles regelkonform, so dass einige sicher über ihre Verhältnisse fahren mussten um die Gruppe zu halten. Damit begann, was ich in meinem fiktiven Wettkampfdrehbuch als „Phase 2“ gedanklich vorbereitet hatte. Ich war noch frisch und entschlossen am Anstieg möglichst viel Abstand zwischen mich und den Rest des Feldes zu legen. Es war einfach ein geiles Gefühl in diesem Abschnitt die eigene körperliche (und materielle) Überlegenheit zu spüren. Am obersten Punkt war ich dank Sprecherdurchsage genau informiert: Gesamt-18. und 2. in der AK 30!!! Aus vorherigen Zurufen wusste ich somit außerdem dass in meiner AK nur noch Florian Stelzle, am Ende Gesamt-8. und bester Amateur, vor mir lag. Auf der langen Abfahrt hinunter ins Donautal schloss ich noch zu Andreas Sommer, dem späteren Sieger der AK 18-24, auf. Trotz der Nahtod-Erfahrung bei 95 km /h war das mein Glück und für mich persönlich sicher rennentscheidend. Andreas fuhr ein Tempo das ich zwar (regelkonform!) halten konnte, aber niemals selbst hätte vorgeben können. So dackelte ich die letzten 60 km hinter meinem zweiten „Hasen“ her. Kontrolliert aber an der Grenze. Bei km 170 fing es dann langsam an weh zu tun. Dazu kam ein kurzer energetischer Hänger, den ich mit zwei Gels aber schnell im Griff hatte. Kurz vor dem Eingang in die zweite Wechselzone fuhren dann mit Benjamin Rossmann, Hubert Hammerl, Alexander Frühwirth und Dirk Wijnalda noch eine Reihe Profis auf uns auf. Nach einer Radzeit von 4:49:52 (19. beste Radzeit), und damit neuer persönlicher Bestleistung trotz anspruchsvoller Strecke, stieg ich als 22. vom Rad. Einfach zu krass um war zu sein! . Ich habe bei einem Ironman noch nie so wenige Fahrräder in der Wechselzone gesehen :-) . Warum ich erst als 23. auf die Laufstrecke ging und was dann passierte, das gibt es morgen Abend hier an gleicher Stelle. Ich bin nämlich bereits wieder bei der Bundeswehr, Wehrübung Teil II, und muss morgen um 05:30 raus. Bis dahin träume ich von gestern :-). Gute Nacht oder guten Morgen, euer Andrej.

 
     
 

Sonntag, 25.07.10 – Test bestanden!?! Ich war beim Wörthsee Triathlon schon so ziemlich alles: 20. und irgendwas, 10., 10., 3., und 1., 1., 1. Wovon ich im Vorfeld nur geträumt habe ist heute Wirklichkeit geworden – ein Hattrick bei meinem Heimatwettkampf. Nach einer aus beruflichen und klimatischen Gründen äußerst suboptimalen Woche habe ich meine Anwesenheit nur 7 Tage vor dem Ironman Regensburg am Morgen noch bedauert. Eine ziemlich missratene Eigenorganisation tat ihr übriges: Pumpe mit notwendigem Spezialadapter vergessen, kein Schmiermittel für Sitzpolster und Neopren (Danke an Startnummer 54!), kein Startnummernband (Danke an Startnummer 2! – bitte kurze E-mail an mich, dann schicke ich dir das Ding zurück) usw. Chaos-Heilig in Bestform! Alles in allem war ich auf alles gefasst als ich ca. 3 Minuten vor dem Startschuss endlich im Wasser war, nur nicht darauf, von Anfang an in der Spitzengruppe mitschwimmen zu können. Auch wenn ich es nicht jede Woche realisieren konnte, so haben die angestrebten 20 + X Schwimmkilometer der letzten 11 Monate (siehe Eintrag vom 22.08.09) anscheinend gewirkt. Jedenfalls kam ich mit nur ca. 30 Sekunden Rückstand auf Spitzenschwimmer Maximilian Krumm aus dem Wasser, konnte nach 5 km auf dem Rad bereits die Führung übernehmen und diese bis zum 2. Wechsel auf 2 Minuten ausbauen. Beim Laufen musste ich dann in meiner Schokoladendisziplin nicht mehr alles geben, um mit 4 Minuten Vorsprung den 3. Erfolg in Serie perfekt zu machen. Ich bin schon gespannt auf die Einzelzeiten, die hier ab Dienstag freigeschaltet werden. Ob ich wohl die Radzeit meines Lieblingsgegners Christian Jais aus dem Vorjahr unterbieten konnte ;-)? Bis zur Siegerehrung waren dann nach einmal 40 km Radfahren drin, und nach einem gemütlichen Grillabend noch einmal 40 km, so dass ich mit 3 x 40 km heute auch noch meine letzten langen Kilometer vor Regensburg absolvieren konnte. Gut gemacht im Hinblick auf die Wettervorhersage ... :-) Ein großer Dank gebührt dem Veranstalter, der dieses Jahr mehr als sonst um das Stattfinden dieses wunderschönen Wettkampfs im Fünf-Seen-Land kämpfen musste – DANKE an Walter Neumann!

Andrej Heilig

Andrej Heilig Andrej Heilig Andrej Heilig

 
     
 

Mittwoch, 21.07.10 – Test bestanden?!? Der Ist-Zustand ist schlicht hervorragend, egal ob über kurz oder lang. Am Sonntag stand die letzte lange & harte Einheit an: 80 km stupides Radfahren als zweifach zu fahrende Wendepunktstrecke im 39er Schnitt, inklusive zweier giftiger Steigungen, mit anschließendem 24 km Lauf in 3:55/km. Heute war ich dann in Rastatt bei einer Sprintdistanz am Start, die ich auch recht souverän für mich entscheiden konnte. Diese Veranstaltung, wirklich nett gemacht und familiär organisiert, besteht bereits im 14. Jahr. Da hat es mich schon gefreut, als der Sprecher bei der Siegerehrung von einer „Fabelzeit“ sprach. Allerdings habe ich auch von Anfang bis Ende voll durchgezogen, da ich von vornherein das Ziel hatte einen neuen Streckenrekord aufzustellen - den ich dann nächstes Jahr hoffentlich wieder brechen kann ;-). Nun steht am Sonntag noch der Wörthsee Triathlon auf dem Programm, mein Heimatwettkampf. Auch wenn es dann nur noch 7 Tage bis zum Ironman Regensburg sind, werde ich alles versuchen um dort ein drittes Mal hintereinander zu gewinnen. Beim Ironman kann soviel passieren, da sollte man im Vorfeld auf nichts verzichten. Genau da setzen auch die Zweifel an: dem subjektiven und objektiven Trainingszustand zu Folge müsste ich dort das Rennen meines Lebens machen, aber eine wirkliche Sicherheit gibt es in dieser Frage leider nicht. Deshalb beneide ich Christoph Arthofer gegenwärtig sehr - er hat in Roth mit 08:46 gerade das Rennen seines Lebens gemacht und ist Gesamt-17. geworden!!! Ein solches Rennen ist ein Geschenk, und er hat es hier sehr schön in Worte gefasst. Davon träume ich auch ... Eigentlich kann es also los gehen, und das besser morgen als übermorgen. Denn die größten Feinde auf dem Weg zum ultimativen Rennen sind ein langsam überbordender Appetit, der Vorwettkampfvorbereitungsstress und das gefühlte Abschlaffen kurz vor knapp.

Hier ein Bild von der Seite des Veranstalters, der RSG Ried Rastatt e.V.:

 
     
 

Sonntag, 11.07.10 – ПРЕИ РУССЕН СИНД БАЫЕРИСЦХЕР МЕИСТЕР. Was haben Sergey Yakovlev, Ilja Mazhukhin und Stas Krylov gemeinsam? Sie sind A) russische Nobelpreisträger, B) Schachweltmeister oder C) Bayerische Meister im Triathlon. Die richtige Antwort dürfte nicht allzu schwer fallen ... Beim heutigen Tegernseer Tal Triathlon, in diesem Jahr eine echte Mammutveranstaltung mit Regional-, Bayern- und 2. Bundesliga sowie offener Wertung, wurden in einem entsprechend bunt gemischten Feld auch die Titel des Internationalen Bayerischen Meisters vergeben. Da die russischen Athleten des SC Riederau für alteingesessene Bayern gegenwärtig nicht zu schlagen sind, gingen auch die Meistertitel an die genannten drei. Bitter für Alexander Bonauer vom Tri Team Triftern, ein echter Bayer, der den Jungs die gesamte Saison über am nächsten kam und als 4. nun mit Nichts nach Hause geht. Aber so sind nun mal die Regularien, da heißt es „einfach“ noch schneller werden. In der 2. Bundesliga konnte unser triathlon.de Team FFB mit einem 5. Rang im Tagesklassement den 4. Platz in der Endabrechnung verteidigen. Damit haben wir hinter den Mannschaften des SC Riederau, TUS Griesheim und DSW Darmstadt (beide Teams sind auch in der 1. Bundesliga vertreten) das Maximum erreicht. Möglicherweise ergibt sich sogar die Chance zum Aufstieg in die 1. Bundesliga! Da dürften wir uns 2011 dann von Jan Frodeno, Daniel Unger, einem Haufen Australier und anderen Weltklasseathleten eins auf die Mütze geben lassen ;-). Nicht schlecht für eine Truppe, die mit dem Organisationsgrad einer 7. Klasse auf Tagesexkursion in ihre Rennen geht! Wir sind als bayerischer Verein verglichen mit dem SC Riederau eben das was 1860 München für den FC Bayern, St. Pauli für den HSV oder die Stuttgarter Kickers für den VfB sind (O-Ton Florian Stelzle)! Alles in allem: schön war’s dieses Jahr! Für mich sind es jetzt noch drei Wochen bis zum Ironman Regensburg, dann schlägt die Stunde der Wahrheit …

 
     
 

Sonntag, 27.06.10 – Ja ich weiß, es geht nicht um Leben und Tod, und es ist natürlich nur ein Hobby, es gibt wichtigere Dinge im Leben. Na klar … Aber verdammt nochmal, wo so viel investiert und auf so viel verzichtet wird, wo der Anspruch so hoch ist und die noch unerreichten Ziele einen jeden Tag zum Träumen bringen, da entstehen auch Angst, Druck und (Ver)zweifl(ung) - wenn es schlecht läuft. Denn dieses Ausmaß an Aufwand für mich und andere lässt sich nur durch Erfolg rechtfertigen. Warum soll ich morgens um 06:00 4 km schwimmen wenn es doch nichts bringt. Abends nach der Arbeit 90 km radeln und mein Kind nicht sehen? Und dann nochmal alles von vorn. Und dann nochmal. Wie lange noch? Nun gut, so in etwa habe ich mich die Masse der letzten 2 Monate gefühlt. Es ging einfach nichts so recht voran und die Dinge waren kompliziert. Da ist die Freude „ziemlich“ groß an einem Tag wie heute: 3. Platz mit dem triathlon.de Tri Team FFB in der 2. Bundesliga!!! Die heutige Besetzung in Erbach in der Reihenfolge des Zieleinlaufs: Andrej Heilig (9.), Philipp Peter (10.), Christian Jais (16.), Matthias Schmitt (38.) und Andreas Sextl (55.). Damit stehen für uns folgende Platzierungen zu Buche: 7. (Darmstadt), 5. (Triftern), 3. (Erbach) und - na klar ;-) - in zwei Wochen am Tegernsee muss es Platz 1 werden! Mit Florian Stelzle - O-Ton Christian Jais: „der Gschtörde“ (bayerisch für „der Gestörte“) - werden wir dann noch einen Spitzenmann ins Rennen werfen. Genauso glücklich wie über unsere heutige Mannschaftsleistung bin ich, im Kontext des einleitend Gesagten, über meine eigene Leistung, erzielt nach immerhin 198 km hartem Radfahren am Vortag. Jetzt gäbe es noch vieles zu sagen, z.B. zum ersten Zelten mit Baby, dem WM-Spiel Deutschland-England, uuu – einfach ein perfektes Sommerwochenende … Was zählt sind Gefühle.

 
     
 

Samstag, 19.06.10 – Die Form kommt … wieder, aber leider kann ich meinen Worten dieses Wochenende keine Taten folgen lassen.  Normalerweise weiß man ja vor lauter Wettkämpfen nicht wo man zuerst hingehen soll, aber gerade diesen Sa / So gibt es im Umkreis von 2 Std. Fahrtzeit um Karlsruhe NIX! Nach den heutigen 5 km Schwimmen, 2:45 Std. auf der Rolle (ohne einmal abzusteigen) und 1:10 Std. Laufen (< 4 min/km) hätte ein Sieg wohl auch mehr mit Glück als mit Vermögen zu tun. Trotzdem würde ich es gerne versuchen :-)! Hoffentlich hält wenigstens das Wetter einigermaßen, dann wäre morgen zumindest noch eine lange Radeinheit drin. Wenn nicht dann halt 2 x 5 km Schwimmen. Oder 30 km Laufen. Oder beides. Oder Tiefschlaf. Allen die nicht im Triathlon-Niemandsland wohnen wünsche ich für morgen viel Glück, ob in Erding, Zell an der Mosel, Schömberg oder sonstwo.

 
     
 

Sonntag, 13.06.10 – Starke Leistung unseres triathlon.de Tri Teams FFB in der 2. Bundesliga. Vorgestern war ich noch in Nordnorwegen, gestern bei der Bundeswehr in Hammelburg und heute im niederbayerischen Triftern beim 2. Wertungswettkampf der 2. Bundesliga Süd. Eine Ochsentour die sich gelohnt hat. Mit dem heutigen fünften Platz in der Mannschaftswertung sind wir auch in der Tabelle auf den fünften Rang vorgerückt, und haben nun aufgrund unserer personellen Ausgeglichenheit bei den verbleibenden zwei Wettkämpfen in Erbach und Tegernsee die Möglichkeit, noch in den Kampf um Gesamtrang 3 einzugreifen. Nicht ganz schlecht für eine Mannschaft, die völlig ohne Beutedeutsche auskommt ;-). Highlight des Tages war aber eigentlich die Nachmittagsgestaltung - wo soviel Verrückte wie bei uns auf einem Haufen sind, da kann es nicht ausbleiben dass auch noch 160 km nach Hause geradelt wird ... Mit Florian Stelzle (2006 Gesamtzehnter beim Ironman Frankfurt !!!) und Christian Jais (Bayerischer Duathlonmeister 2010) war ausreichend Raddruck vorhanden, um das Ganze in einen - O-Ton Jais – “Höllenritt“ zu verwandeln - fast zwei Stunden Regen inklusive. Und zum Deutschlandspiel waren wir auch noch rechtzeitig daheim :-). Ein ereignisreiches Wochenende geht seinem Ende entgegen ...

triftern lauf
 
     
 

Donnerstag, 10.06.10 – Wieder einmal erweist sich der Sport als Schule des Lebens. Aus beruflichen Gründen hat sich mein Lebensmittelpunkt für einige Tage nach Nordnorwegen verlegt. Während in Deutschland Triathlon-Traumwetter bei Temperaturen über 30 °C herrscht, freue ich mich über 9 °C und gelegentliche Regenschauer hier in Tromsö. Um den trainingstechnischen Anschluss an die Konkurrenz nicht völlig zu verlieren, habe ich natürlich alles eingepackt was Triathlon auch als Sportart für das Handgepäck so empfehlenswert macht - ich bräuchte nur noch einen Klapprad-Sponsor :-). Spaß beiseite - ich hatte an alles gedacht: Laufschuhe eingepackt, im Vorfeld bereits ein Fitness-Studio für das Fahrradtraining ausfindig gemacht und natürlich das nächstgelegene Hallenbad in Google-Maps lokalisiert. Womit ich nicht gerechnet habe: das Hallenbad ist aufgrund eines Streiks vorerst geschlossen :-(. Da heißt es wieder einmal tief durchatmen, flexibel reagieren und nicht verzweifeln, wie im „richtigen“ Leben. Wenigstens ist das Fitness-Studio ganz nett und die Landschaft hübsch zu belaufen. Außerdem geht die Sonne hier gegenwärtig nicht eine Sekunde unter - es ist 24 Std. taghell!  Ich hoffe trotzdem auch das Hallenbad Tromsö noch auf meine „in dieser Ecke der Welt war ich auch schon mal im Schwimmbad“-Liste setzen zu können. Angeblich wird morgen nicht mehr gestreikt ...

 

 
     
  Dienstag, 08.06.10 – Mein neuester Beitrag auf triathlon.de („Ein Wort zum Sonntag“) ist seit heute online!  
     
 

Donnerstag, 03.06.10 – Vor ziemlich genau 10 Jahren war ich als Student für ein Jahr in Schweden. Damals hatte ich mit Triathlon gerade angefangen, vertrieb mir die Wintermonate aber noch mit 120 kg Bankdrücken. Ich wog ca. 85 kg - kein Fett - und war eine ziemlich massive Erscheinung. Während eines Besuchs bei meiner Cousine in Stockholm ging ich einmal unachtsam über die Straße und wäre beinahe von einem dieser urtümlichen Volvos - denen die dafür gebaut sind auch den Zusammenstoß mit einem Elch zu überstehen - kontaktiert worden. Meine Cousine meinte darauf hin, nur im Scherz, dass ICH mir über einen Zusammenstoß doch keine Sorgen machen müsste - wenn dann wäre ja nur das Auto hinüber. Warum ich diese Geschichte erzähle? Nun, nach 10 Jahren unfallfreien Fahrradfahrens hatte ich gestern meinen ersten Auto-Vollkontakt. Beim Durchfahren einer Wohnstrasse bin ich mit ca. 35 km/h in die sich öffnende Tür eines Renault Espace gedonnert. Was soll ich dazu sagen: das Auto ist hinüber, und ich habe "außer" einer ordentlichen Schulterprellung und einigen Abschürfungen kaum etwas abbekommen. Da bekommt der Begriff „Ironman“ eine ganz neue Bedeutung :-). Meinen Carbonschlitten muss ich noch untersuchen lassen, aber die Fahrertür hättet ihr sehen sollen ... ich hoffe demnächst ein Foto davon hier einstellen zu können. Hatte meine Cousine also doch recht ...

 
     
 

Sonntag, 30.05.10 – In der Not wächst das Rettende auch ... Was nun folgt ist eine längere Geschichte, deshalb solltet ihr zum Lesen ein wenig Zeit im Gepäck haben :-). Angefangen hat eigentlich alles mit schlechter Anpassung an veränderte Umstände: nach meinem „so ähnlich könnte es als Profi sein“-fünfwöchigen (!) Trainingslager auf Sizilien, das ich dank umsichtiger Planung unverletzt absolvieren konnte, habe ich - nicht zum ersten Mal - die alte „Kalorien rein – Kalorien raus = Fett + / – „ Regel nicht berücksichtigt. Will sagen: ich habe weitergegessen wie bisher, aber nur noch halb soviel trainiert. Am Ende hatte ich schwupsdiwups 4 Kilo zuviel und damit ein echtes Problem. Ihr wisst ja: wen eure Mutter sagt ihr seht gerade gut aus, dann seid ihr für den Wettkampf deutlich zu fett! Die erste Quittung dafür bekam ich ja in Krailling bei den Bayerischen Duathlon Meisterschaften. Aber es sollte noch schlimmer kommen ...

Sonntag, 23.05.10 – war ich bei meinem fränkischen Lieblingstriathlon in Altenkunstadt am Start. Aufgrund des kühlen Maiwetters - verdammt wann war es in den letzten 8 Monaten hier überhaupt mal warm??? -  musste das Schwimmen entfallen, und ich sah mich bei einem weiteren Duathlon schon als der sichere Sieger. Den ersten Lauf über 5 km führte ich das Feld auch in gewohnter Manier an, aber schon nach 1 km auf dem Rad schoss eine radlerische Urgewalt an mir vorbei - Andreas Dreitz, der spätere Sieger. Betrachtet bitte das Armumfang zu Beinumfang-Verhältnis zwischen Andreas und mir, dann sollte alles klar sein.

Nun, dass ich im zehnten Jahr meines Triathleten-Daseins einmal 7 / sieben / siete / seven / sept / sedem Minuten auf 40 km verlieren würde - es war ein echter Tiefpunkt meiner Karriere. Noch schlimmer in diesem Zusammenhang - quasi um mir den Rest zu geben - „gelang“ es mir dann auch noch, eine nur mittelmäßige Laufzeit über die abschließenden 10 km auf den Asphalt zu kleckern. Und das obwohl ich bis zum Schluss um meinen letztendlich 4. Platz richtig kämpfen musste. Zu mir aufgelaufen war nämlich kein geringerer als Rodrigo Nebel, mit dem ich mir in den letzten beiden Jahren jeweils die beste Laufzeit in Altenkunstadt geteilt hatte. Rodrigo erfasste den Ernst der Lage deutlich klarer als ich, als er, an meiner Seite laufend, ein kurzes „Not & Elend“ flüsterte. Dann fing er wieder an Geräusche auszustoßen, wie ich sie noch von keinem Lebenden je gehört habe ...

Egal, denn in Altenkunstadt zählt vor allem eins: das Zielbuffet zu erreichen! Denn das sucht in dem mir bekannten Teil Triathlon-Deutschlands - und der ist groß - seinesgleichen, Massage inklusive! Kaffee, Kuchen, Limo, Cola, Bier, Obst, belegte Brote und und und. Man muss einfach einmal dort gewesen sein um es selbst zu genießen. Kurzum: der Wettkampf ist eine echte Perle zum Saisonstart.



 
  Da Franken rund um Altenkunstadt außerdem besonders schön ist, haben meine Kleinfamilie und ich auch den Pfingstmontag dort verbracht. Mit den hervorragenden Leihrädern unseres Hotels (umsonst!) samt Baby-Radanhänger konnte ich bei schönstem Fahrradwetter auf bestens geführten Radwegen die Beine locker ausradeln und mir Gedanken um den weiteren Verlauf der Saison machen ...

Diese waren, wie schon in den letzten vier Wochen, leider von einer festsitzenden Lethargie geprägt. Irgendwie habe ich „die Sache“ (Familie, Arbeit, Sport) seit meinem Umzug nach Karlsruhe im November letzten Jahres noch nicht richtig in den Griff bekommen. Das lange Trainingslager musste natürlich auch erst einmal verarbeitet werden. Na ja, wenn die Grundvoraussetzungen schwierig sind, dann erledigen die äußeren Umstände wie immer den Rest. Regen und Kälte zu beinahe jeder Tageszeit, außer zwischen 09:00 und 18:00 natürlich!

Einen grundsätzlichen Einstellungswandel habe ich meinem Freund und schärfstem Konkurrenten Maxi Krumm zu verdanken, der mich letztens Wochenende im Rahmen einer harten Koppeleinheit (110 km Radfahren mit 34 km/h und anschließendem 20 km-Lauf mit Intervalleinlagen) wieder richtig geerdet hat. Die Einheit hat mir nach einem knappen Monat vormichhinschimmeln gezeigt: ich kann es noch, und es macht sogar Spaß! Seitdem läuft die Sache wieder rund und ich hoffe die Saison hält noch einige positive Überraschungen für mich bereit. Das Leben als Triathlet ist halt kein Ponyhof, zumindest manchmal nicht :-). Danke Maxi!
 
     
 

Sonntag, 16.05.10 - Der Bayerische Vizemeister im Duathlon heißt nun für ein Jahr Andrej Heilig. Gott sei Dank habe ich dann Gelegenheit das „Vize“ zu streichen :-). Alles zum Kampf um den Titel mit dem U25 Europameister und dem letztendlichen Sieger hier im „Team Bionecs“ Wettkampf- und Trainingsblog.

 
     
 

09.05.10 - CIOR-Weltmeisterschaft am 06.08. - 15.08.2010 in Stavanger, Norwegen. Nur durch einen Kraftakt auf den abschließenden 8000 m (26:44 min auf kupierter Strecke) konnte ich mich dieses Wochenende für die diesjährigen  Weltmeisterschaften im Militärischen Fünfkampf qualifizieren. Das Qualifikationswochenende an der Infanterieschule Hammelburg hat wieder einmal alles gehalten, was ich mir vom Militärischen Fünfkampf erwartet habe: eine echte körperliche und geistige Herausforderung die Lust auf mehr macht. Und außerdem ein echtes Privileg daran teilnehmen zu können. Meine gegenwärtigen Fähigkeiten auf den Hindernisbahnen Land und Wasser sind milde ausgedrückt noch entwicklungsfähig – alle der diesmal anwesenden Kameraden können das sicher bestätigen ;-) - aber es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen, auch wenn er Heilig heißt! Die Grundfitness ist auf jeden Fall vorhanden, und alles andere ist Technik, also Übung, Übung, Übung … Und irgendwann sieht es dann hoffentlich so aus wie hier. Das ist jedenfalls mein Ziel.

 
     
 

02.05.10 - „Nur“ 33. und trotzdem sehr zufrieden. Nach meiner gestrigen Rückkehr aus Sizilien (5 Wochen Trainingslager mit "Friends On Bikes") bin ich heute bei den Bayerischen Meisterschaften über 10 km in Bobingen bei Augsburg offiziell in die Wettkampfsaison 2010 gestartet. Warum ich mit einer 33:48 und dem 33. Rang sehr zuversichtlich in die Zukunft blicke erfahrt ihr hier.

 
     
 

10.04.10 - Zeit Italienisch zu lernen ... das ist die Quintessenz meiner ersten drei "Friends On Bikes" Wochen im Südosten Siziliens.

Es ist so spitze hier, dass ich schon jetzt einfach gleich wiederkommen möchte, aber zum Glück bleiben mir ja noch zwei weitere Wochen. Da in den letzten drei Wochen natürlich bereits eine Menge passiert ist, hier nur die Kurzzusammenfassung der wichtigsten Eindrücke / Ereignisse / Erlebnisse:

Tag 1 - 28.03.2010: Sonntagstour mit den Guides. Wie jeden Sonntag bietet das "Friends On Bikes" Team um Jochen Wälde eine gemeinsame Ausfahrt für alle Neuankömmlinge an. Distanz wahlweise 60 oder 100 flache km entlang der Südküste in einem angenehmen Schnitt von 23-24 km/h. Hier kommt jeder mit keiner muss gleich am ersten Tag zeigen was er kann. Ein wunderbarer Kontrast zu meinen vorangegangenen Trainingslagern, in denen sich alle Beteiligten oft schon am ersten Tag die Lichter fast oder vollständig ausgeblasen haben.

Tag 2 – 29.03.2010: Schön in Italien zu sein! Das Essen hier ist halt auch noch mal eine Ecke pfiffiger als in Mallorca-Spanien. Ich sage nur Risotto ...

Tag 3 – 30.03.2010: Heute galt es den ersten der insgesamt vier im Rahmen der „Train & Test Laufwochen“ angebotenen Erlebnisläufe zu erkunden. Dieser führte mich ins Vogel- und Naturschutzgebiet „Vendicari“ ca. 30 km von unserem Hotel, dem „Arenella Ressort“, entfernt. Der ca. 13 km lange Lauf verläuft auf wechselndem Untergrund immer entlang des Meeres durch wunderschöne Blumenwiesen, über einsame Sandstrände und kleine Buchten. Eine Strecke zum Genießen.



Abends habe ich dann den ersten von insgesamt 5 Vorträgen zum Thema „Ernährung im Ausdauersport“ gehalten. Mit der Zahl von ca. 100 Zuhörern und der  anschließenden Diskussion bin ich sehr zufrieden.   

Tag 4 – 31.03.2010: Cava Grande del Cassibile – der “Grand Canyon” Siziliens. Beim Erkunden der Laufstrecke kam ich mir vor wie eine Mischung aus Winnetou und Indiana Jones. Ein echter Gelände-Erlebnislauf. Erkennt ihr die beiden Läufer auf dem Bild links?

Tag 6 – 02.04.2010: Noch ein langer Lauf. In einfacher Richtung sind es zwar nur 16 km, doch da ich auch zu meinem am Anfang des Anapotals abgestellten Fahrrad zurückkehren musste, stehen am Ende 32 km zu Buche ...

Tag 8 – 04.04.2010: Die Woche geht mit der traditionellen Sonntagstour zu Ende. Insgesamt komme ich diese Woche auf 37:35 Std. reine Trainingszeit. Alles absolviert im Grundlagenbereich, um mir nicht schon zu Beginn den Stecker zu ziehen. Immerhin gilt es 5 volle Wochen zu überstehen. Die ersten drei werde ich daher nur an Ausdauer und Technik arbeiten, ohne auf die Geschwindigkeit zu achten. Die letzten zwei Wochen wird dann der Hammer ausgepackt :-). Bislang läuft alles perfekt: nichts zwickt, nichts kratzt – Danke an Bionecs für die gute Versorgung mit ausreichend Vitaliser Complex!

Tag 11 – 07.04.2010: Hier im Südosten Siziliens kann man nicht nur hervorragend Radfahren, sondern auch seine kulturelle Kompetenz erweitern. Immerhin blühte hier schon die antike Hochkultur, als wir in Mitteleuropa noch nicht einmal das Rad kannten. Ironie der Geschichte, dass die besten Triathleten heute aus Deutschland kommen ;-). Für mich als historisch interessiertem Zeitgenossen war die wie jeden Mittwoch von "Friends On Bikes" organisierte Stadtführung durch Syrakrus, in der Antike eine der mächtigsten Städte im Mittelmeer, daher ein absolutes Muss. Außerdem geht es morgen auf und um den Ätna, da tut ein wenig Ruhe ganz gut.

Tag 12 – 08.04.2010: Emil auf dem Etna (Italienisch für Ätna). Mit ca. 2000 Metern über Meeresniveau ist Emil heute geschätzte 3000mal über sich hinaus gewachsen. Während der Kleine sein erstes Höhentraining auf der Ätna-Mittelstation absolviert hat, bin ich mit fünf Tapferen die 140 km lange und mit 3200 Höhenmetern unbestritten schwerste der hier angebotenen Touren gefahren. Jetzt bin ich ziemlich platt und ziemlich überfüttert und hoffe auf eine möglichst bald einsetzende Superkompensation.

Tag 15 – 11.04.2010: Traditionelle Sonntags-Tour nach Marzamemi mit anschließendem Koppellauf. Zugleich war es eine Premiere der besonderen Art: zum ersten Mal wurde ich beim Laufen von meiner Familie begleitet! Ich hoffe auf viele solche Einheiten in diesem Sommer – ich kann mir gar nichts Schöneres vorstellen.

Tag 19 – 15.04.2010: Zum zweiten Mal 140 km rund um den Ätna. Diesmal unter „leicht“ verschärften Bedingungen. Gemeinsam mit zwei Teilnehmerinnen der „Train & Test Laufwochen“ habe ich dieses Mal den initialen Ätna-Anstieg (1000 Höhenmeter auf 17 km) per pedes bewältigt, um dann im fliegenden Wechsel die verbleibenden 120 km dieser Königsetappe mit meinen radelnden Mitstreitern hinter mich zu bringen. Insgesamt habe ich das Ganze deutlicher weniger belastend empfunden als vor einer Woche, sicher auch dank der kurzweiligen Konversation mit meinem Guide-Kollegen Jens Kielkopf, dem Inhaber von Rota Sport. Danke Jens!

Tag 21 – 17.04.2010: Immer Ärger mit den Isländern! Durch den Vulkanausbruch auf Island sitzt die Masse der Gäste, unter ihnen auch meine Frau Kathrin und mein Sohn Emil, erst einmal hier fest. Kein Flug geht raus, kein Flug kommt rein. Na ja, bei 30 °C und Sonnenschein gibt es Schlimmeres als einen Zwangs

aufenthalt hier im Arenella Ressort :-). Und ich freue mich über jeden weiteren Tag mit meiner Familie! Heute hänge ich ein wenig durch – jede Oberschenkelmuskelfaser zuckt und wächst und freut sich über einen Ruhetag. Nur Schwimmen sollte ich mal wieder ...

Tag 22 – 18.04.2010: Der durch das Durcheinander im Hinblick auf die An- und Abreise der Gäste verursachte Zusammenbruch an äußerer Ordnung macht mir das Training auch heute schwer. Mittlerweile versuche ich den Gedanken zu akzeptieren, dass es sich bei Kalenderwoche 15 (nur 26:30 Std. Training) wohl um eine Zwischenwoche handelt, sozusagen um eine goldene Brücke hin zu sagenhaften Trainingsleistungen in den verbleibenden vierzehn Tagen. So ist es nun mal, das ewig schlechte Gewissen der Langdistanztriathleten ...

 
     
 

Freitag, 26.03.10 - 05:27 morgens und ich habe noch immer nichts gepackt ... Aber in ca. 24 Std. geht der Flieger nach Sizilien, bis dahin muss daheim und in der Arbeit alles erledigt sein. Fünf Wochen, davon drei mit meiner Familie, werde ich dann mit dem "Friends On Bikes" Team an meiner Wettkampfform für die Saison 2010 arbeiten. Da es erst mein drittes Trainingslager überhaupt ist, und auch von den bisherigen noch keines länger als zwei Wochen gedauert hat, stellt die vernünftige Strukturierung des Trainings eine echte Herausforderung dar. Unverletzt und gesund bleiben geht dabei auf jeden Fall vor maximaler Umfangssteigerung. In diesem Zusammenhang freue ich mich besonders über die Partnerschaft mit der Firma Bionecs, dem führenden Anbieter und Entwickler von immunstärkender Nahrungsergänzung aus ausschließlich in Deutschland gewonnenen, hochwertigen Naturrohstoffen. Neben einem bis ins Detail durchdachten Produkt zeichnet sich Bionecs durch einen unternehmerischen Gesamtansatz aus, der mir rundum sympathisch ist. Als Lebensmitteltechnologe kann ich hier zudem zu Entwicklungen beitragen, von denen ich am Ende auch noch selbst profitiere.
Ich freue mich daher, in den kommenden Jahren als Team Bionecs Athlet für möglichst viel Aufmerksamkeit zu sorgen! Mehr zum Team Bionecs, gemeinsamen Aktivitäten und interessanten Neuerungen findet ihr in Zukunft hier auf dieser Seite sowie unter Bionecs - Nature's Science.

 
     
 

Sonntag, 21.03.10 - Eine lohnende Einheit liegt hinter mir ... :-). 3 Std. Kraftausdauer auf dem Rad, gefolgt vom Halbmarathon in Magstadt und weiteren 3 Std. Kraftausdauer auf dem Rad. Es war einfach ein perfekter Trainingstag. Endlich warm, kein Regen, und beim Lauf mit Bastian Franz einen absoluten Top-Läufer als Begleitung. Nach bereits 21:15 Wochentrainingsstunden bis Samstagabend, und entsprechend schweren Beinen, wollte ich mich über die 10,55 km Strecke in Magstadt nicht unter Wert verkaufen. Außerdem darf man in unseren Breiten bei gutem Wetter auf keine Radeinheit verzichten! Da passte es hervorragend, dass Bastian am Samstag angekündigt hatte den Halbmarathon als Trainingslauf im 4er-Schnitt zu absolvieren. Zwar war ich nicht gerade begeistert als um 06:00 morgens der Wecker klingelte, aber wenn ich schon nicht maximal laufen würde, dann sollte es doch wenigstens eine richtig gute Koppeleinheit werden. Um 07:30 saß ich also auf dem Rad, und um 11:15 ging es gemeinsam mit Bastian und einem unserer fähigsten Bahntrainigsteilnehmer auf die nicht gerade einfache 21,1 km Strecke. Die letzten 3 km waren richtig hart, aber nach 1:21:57 und damit noch ein wenig schneller als geplant war das Gröbste erledigt. Danach ging es wieder 3 Std. zurück in Richtung Karlsruhe, wie immer mit ordentlich Gegenwind als Zugabe. Es kommt selten vor, aber ich bin wirklich hochzufrieden. Letztes Jahr habe ich eine ähnliche Einheit im Rahmen des Freiburg-(Halb-) Marathons absolviert - Endzeit damals 1:19:37 Std. (siehe Blog-Eintrag vom 29.03.2009). Allerdings lag da bereits ein 2wöchiges Trainingslager hinter mir, die Strecke ist deutlich leichter, und ich bin mit dem Zug zurück nach Hause. Was ich damit sagen will: ich bin bereits stärker als letztes Jahr, und 5 Wochen Sizilien liegen erst noch vor mir :-) !!! Danke an Bastian und alle Freunde, Unterstützer und Bekannte an der Strecke, allen voran an Michael Walker, Axel Stahl und das Stahl Sport Shop Bahntraining-Team. Einziger Wehrmutstropfen: das Schwimmbad hatte abends leider schon zu, so dass ich die 20 km Schwimmen auch diese Woche nicht voll bekommen habe :-(. Unten ein Vergleich der Trainingswochen 2009 und 2010.

 
     
 

Samstag, 06.03.10 - Mein Erzrivale Maximilian Krumm, nebenbei auch Vereinskollege, Trainingspartner und langjähriger Freund, ist jetzt mit seiner eigenen Internetpräsenz www.maximiliankrumm.de im Netz. Der diplomierte Sportwissenschaftler der TU München und Top-Triathlet (Deutscher Meister der AK 18-24 in Roth 2006) kann als Trainer auf seine fundierte Ausbildung und langjährige Erfahrung als Athlet zurückgreifen. Maximilian vereint viel Herz mit Verstand und wird mich früher oder später das erste Mal schlagen ... aber nicht 2010 :-).

 
     
 

Samstag, 27.02.10 - Wehrdienst wo andere Urlaub machen war die Devise der letzten fünf Tage. Im Rahmen meiner Reserveoffiziersausbildung stieß ich letztes Jahr auf die Möglichkeit, einen Teil meiner Wehrübungstage als militärischer Fünfkämpfer zu absolvieren. Weil sich die meisten darunter sicher erst einmal nichts vorstellen können, hier die Definition: Militärischer Fünfkampf beinhaltet die Disziplinen Orientierungslauf (als Team mit Karte und Kompass), Hindernisschwimmen, Überwinden einer Hindernisbahn, Werfen und Schießen. Als triathletischer Koordinationslegasteniker war ich sofort interessiert, versprach das doch eine echte Abwechslung zum ständigen Nochmehrschwimmen, Nochmehrradfahren usw. Die Sportart ist im Rahmen der verschiedenen Streitkräfte international organisiert und es werden jährlich Weltmeisterschaften abgehalten. Meiner Bewerbung um Teilnahme an der ersten Trainingsmaßnahme dieses Jahres wurde stattgegeben, und so durfte ich die vergangene Woche an der Sportschule der Bundeswehr in Sonthofen im Allgäu verbringen. Nun ja, was soll ich sagen: es war einfach perfekt! Fünf Tage Kaiserwetter inmitten schneebedeckter Berge, bestens präparierter Loipen und toller Sportskameraden. Der Schwerpunkt dieser Woche lag auf Langlaufen, begleitet von Schwimm-, Sprungkraft-, Koordinations- und Krafttraining unter Anleitung durch echte Spitzentrainer. Eine wichtige Erkenntnis dieser Woche: Triathlon ist zu eindimensional. Schon an Tag zwei verspürte ich an allen Ecken und Enden meines vermeintlich so hochtrainierten Triathletenkörpers einen wunderbaren Muskelkater. Die Konsequenz daraus: vielseitiger trainieren, so lange im Rahmen der Vorbereitung auf die Wettkampfsaison noch Zeit dazu ist! Ganz nebenbei: es wird noch Nachwuchs gesucht. Wer Reservist ist und Interesse hat, der wendet sich einfach kurz an mich unter info@andrejheilig.de. Es lohnt sich!

 
 
 
     
 

Sonntag, 21.02.10 – Der bislang härteste Lauf meines Lebens. Gemeinsam mit meinen Mannschaftskameraden vom LLC Regensburg, Korbinian Schönberger, Marco Benz, Jens Wulff, Juergen Schroepf und natürlich Triathlonkollege Ralf Preissl, standen heute die Bayerischen Meisterschaften im Crosslauf auf dem Programm. Da es mein erster Crosslauf war wusste ich nicht so recht was mich erwarten würde – ein kraftbetontes Rennen mit Sicherheit, aber doch keine Buckelpiste! Die 8,3 km Strecke führte über eine 8 mal zu durchlaufende Runde, die durch das wärmere Wetter der letzten Tage und die vorangegangenen Damen- und Junioren-Wettkämpfe schon ordentlich durchgepflügt war. Natürlich war der Boden unterhalb der Schlammseen und Matschbreifurchen noch gefroren, so dass ich nach 10 mal Umknicken aufgehört habe weiter mitzuzählen. Nach 3 Runden war ich  stehend K.O., konnte aber nach der 4. dank der „zweiten Lunge“ noch bis zum Schluss ordentlich durchziehen und letztlich als 12. der Bayerischen Meisterschaften ins Ziel laufen. In der Endabrechnung haben wir letzten Endes sogar Silber UND Bronze in der Mannschaftswertung geholt. Da ich in der letzten Runde noch meinen Vereinskameraden Marco Benz passieren lassen musste, bin ich leider in die Bronzemannschaft gerutscht, aber was soll’s? Entscheidend ist der tolle Mannschaftserfolg, für den sich auch die Ochsentour von Karlsruhe über München nach Passau gelohnt hat. Noch heute geht es weiter nach Sonthofen an die Sportschule der Bundeswehr, an der ich eine einwöchige Wehrübung im Militärischen Fünfkampf absolvieren werde. Das könnte noch härter werden, wie ihr dem Video zum Überwinden der Hindernisbahn entnehmen könnt … Ich hoffe ich komme in einem Stück zurück :-). Aber potentiell gefährlicher als inmitten einer Horde Spike-bewehrter Crossläufer auf unsicherem Untergrund kann es wohl auch nicht werden.

 
 
 
     
  Samstag, 07.02.10 – Meine Wettkampfplanung 2010 ist fertig! Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf den Rennen der 2. Bundesliga (für die Geschwindigkeit, speziell beim Schwimmen) und einigen Mitteldistanzen (um die Geschwindigkeit auch über die Distanz zu "retten"). Mein erster Saisonhöhepunkt ist der Ironman in Regensburg, bei dem es hoffentlich auch mit der Qualifikation für den Ironman Hawaii klappt. Ich freue mich auf spannende Wettkämpfe und wünsche allen eine verletzungsfreie Saison 2010! Zum Wettkampfplan geht es hier.  
     
 

Mittwoch, 06.01.10 – Wieder Zweiter ... Durch Winterlandschaft pur führte heute der erste Wettkampf der Böblinger Winterlaufserie mit Start in Grafenau. Anscheinend war der vergangene Silvesterlauf ein optimaler Trainingsreiz, denn dieses Mal habe ich mich vom ersten km an richtig gut gefühlt. So konnte ich schon auf den ersten 2 km ohne große Mühe einen kleinen Vorsprung herauslaufen, den ich dann bis zum Ende (durchaus mühevoll) auch gehalten habe. Vorsprung auf alle bis auf einen - der heißt Dominik Burkhardt, hat eine 10 km Bestzeit von 29:19 (!!!) und musste sich heute sicher kein Bein ausreissen, um die Prämie für den neuen Streckenrekord (die sonst an mich gegangen wäre) zu kassieren :-(. Angetrieben hat mich der heiße Atem meines neuen Teamkollegen und heutigen Verfolgers David Karl, 2009 Dritter der Deutschen Marathonmeisterschaften (2:23:59 !) und Zehnter des Jungfrau-Marathons. Seine übrigen Bestzeiten googelt ihr lieber selbst, ich bin jedenfalls schockiert. Ebenfalls hervorragend in die Saison gestartet ist mein langjähriger Freund und Trainingspartner Michael Walker (der mit den mehr Haaren im Bild unten) als 6. Alles in allem eine gute Woche - 2009 auf dem Podest beendet, 2010 auf dem Podest begonnen, dabei jeweils nur von besonders starken Spezialisten geschlagen - was will man mehr :-). Trotz aller Zweifel am "wieviel Training von was wie oft" bin ich anscheinend auf dem richtigen Weg. Denn eigentlich bin ich ja Triathlet, und nach 10 km werde ich erst richtig warm ;-).

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